Bing ist eine Suchmaschine von Microsoft, welche schon seit Jahren versucht den Marktführer Google vom Thron zu stoßen. In Deutschland hat Bing jedoch im Vergleich zu Google einen geringen Stellenwert (ca. 5% Marktanteil -> siehe Infografik). Suchmaschinenoptimierung bedeutet für viele eigentlich Optimierung der Google-Suchergebnispositionierung. Dennoch darf man die Google-Konkurrenz nicht ganz außer acht lassen. Letzten Monat hat in der Bing Community Duane Forrester einen interessanten Beitrag mit dem Titel “Mag Bing SEO? Sie können Ihre ahrefs wetten, dass wir das tun…” (Does Bing like SEO? You bet your ahrefs we do…) veröffentlicht, den ich in diesem Beitrag kurz zusammenfassen möchte. In dem Artikel wird erklärt wie Bing über Suchmaschinenoptimierung denkt.

Quelle Webhits, Stand April 2012 Suchmaschinennutzung Deutschland

Was SEO für Bing bedeutet und warum

In dem Beitrag erfährt der Leser, dass Bing auf jeden Fall Wert auf eine saubere URL, H1 Tags und einwandfreier Meta Description legt. Aus dem einfachen Grund: SEO ist gleichbedeutend mit der Verbesserung einer Webseite. Und dieses stetige Verbesserung ist heutzutage notwendig um in den “überbevölkerten” SERPs zu überleben. Schon kleine Änderungen können dazu beitragen, dass man in dem Ergebnis oberhalb seines Wettbewerbers erscheint. Was zählt ist der ROI (Return on Investment) - die Rentabilität von Investitionen - die einem eine Webseite liefert. Mit der Integration des H1 Tags oder der Meta-Description allein erreicht man noch keinen ROI. Allerdings ist die On-Page Optimierung die Grundlage jeder guten SEO Optimierung und sollte nicht vernachlässigt werden.

Wozu wird der H1 Tag gebraucht?

Im Printbereich ist die Aufgabe der Überschrift den Leser für den Artikel zu gewinnen und zum Kauf der Zeitung zu animieren. Der H1-Tag erfüllt auch heute noch eine ähnliche, wenn auch leicht abgeänderte Rolle. Mit Hilfe der H1 Überschrift wird dem Leser schnell klar, worum es im Online-Artikel geht. Als Online-Publisher erreicht man dadurch, dass der Leser nicht Geld, sondern seine Zeit in das Lesen des Artikels investiert. Laut Bing ist der H1 Tag weniger aus SEO-Sicht relevant, sondern aus Usability Gründen.

Bing’s Einstellung zu einer sauberen URL

Bing bevorzugt kurze und saubere URL Strukturen, weil diese einfacher zu crawlen sind. Es gibt zwar noch einige Webseiten mit desaströsen, langen URLs, der Trend geht aber immer weiter zu kurzen URLs. Der Vorteil hier liegt vor allem bei den Besuchern einer Webseite. Wer viel mit Tabbed Browsing arbeitet weiß, dass es oft schwierig ist den Webseiten <title> zu lesen. Ist der Titel in der URL untergebracht ist die Seite für den Leser besser verständlich. Auch hier wieder der Hinweis, dass Bing die URL nur als kleinen Teil im großen Kuchen der Suchmaschinenoptimierung sieht. Es hat Vorteile die Keywords in die URL zu packen. Auch bei langen URLs hätte Bing keine Probleme mit dem crawlen und die Usability sollte auch hier im Vordergrund stehen.

Meta Description

Bing sieht in der Meta Description einen sogenannten Call to action. Der Publisher stehen etwa 160 Zeichen zur Verfügung den Leser auf seine Inhalte aufmerksam zu machen und zum Klick auf das Suchergebnis zu animieren. Der Publisher sollte sich hierbei als Forscher sehen, der aus seinen Fehlern lernt und ausprobiert, welche seiner Aufforderungen am besten funktioniert. Bing erklärt deutlich, dass man sich nicht allein auf eine gute Meta Description verlassen sollte, nur weil man dadurch in den SERPs ein paar Positionen hoch rückt.

Der Grundgedanke, den Bing in seinem Webmaster Central Blog Artikel vermitteln möchte ist folgender: Wer SEO einsetzt, um die Usability (Benutzerfreundlichkeit) seiner Webseite zu verbessern, ist auf dem richtigen Weg. Wer nur Suchmaschinenoptimierung der Suchmaschinenoptimierung-Willens betreibt macht etwas falsch hinsichtlich des ROI seiner Webseite. Auch schlecht optimierte Seiten haben bei Bing gute Chancen auf ein optimales Ranking wenn die “sozialen Signale” stimmen. Bing stellt jedoch gleich klar, dass man durch soziale Netzwerke allein das Ranking nicht beinflussen kann, sondern dass einzigartiger Inhalt und gute Benutzererfahrung ebenfalls wichtige Indikatoren für ein gutes Ranking sind.

Fazit

Man darf sich nicht auf einzelne Bereiche konzentrieren, sondern soll immer das big picture (große Bild) vor Augen haben. Mit seo optimierten Seiten allein erreicht man auf lange Sicht keinen guten Stellenwert in den Suchmaschinen. Wer sich nur darauf konzentriert was die Suchmaschine will, vergeudet seine Zeit. Heute geht SEO in Kombination mit der richtigen Anzahl an sozialen Interaktionen, Klickraten, Benutzerzufriedenheit, der Spur, die Webseitenbesucher in den SERPs hinterlassen, wenn Sie mit deiner Webseite etwas zu tun haben etc. einher.

Laut dem Autor mag Bing SEO. Auch wenn mit SEO nicht immer das klassische SEO gemeint ist, was aktuell noch stark verbreitet ist. Bing fokusiert sich immer mehr auf den Mehrwert einer Webseite für den Suchenden. Und das sollte man selbst auch tun.

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