Hier mal ein kurzer Artikel zu einem Thema, dass jeden Foreninhaber bzw. Administrator eines Tages beschäftigt, nämlich wie man an ein gutes Administrator- / Moderatorenteam ran kommt.
Für jeden Webmaster kommt früher oder später die Zeit, wo er erkennen muss, dass er nicht mehr länger alleine ein Forum verwalten kann. Das kann bereits bei 100 Mitgliedern der Fall sein, oder spätestens bei 1000 Forenusern. Sobald in einem Forum mehr Aktivität in Form von Beiträgen herrscht, wird es für einen einzelnen schwierig und zeitaufwendig, diese tagtäglich alleine zu managen. Jetzt wird es Zeit sich ein paar Team-Mitglieder zu suchen, die ebenfalls das Beste für die Seite wollen und auch für den Job geeignet sind.
Den größten Fehler, den ein Administrator machen kann, ist wohl das erstbeste Mitglied, dass sich dafür bewirbt, sofort und ohne Überlegung zu nehmen. In diesem kurzen Artikel will ich ein paar Tipps geben, worauf man bei der Zusammenstellung eines Teams achten sollte, damit man ein langlebiges und gut harmonisierendes Community-Team zusammen stellt.
Wichtig, halte Dir stets das Ziel des Forums vor Augen
Wo siehst Du Deine Community in ein paar Jahren? Dein anvisiertes Ziel solltest Du in die Wahl der Mitglieder einbeziehen. Wenn Du vorhast eine professionelle Geschäftsseite aufzuziehen, dann sollte das TEAM auch aus professionellen, geschäfts-denkenden und verantwortungsbewußten Leuten bestehen. Hast Du vor eine Community über eine beliebte Fernsehsendung aufzuziehen, dann ist das natürlich was anderes. Dann braucht man Team-Mitglieder, die ebenfalls Freaks in diesem Bereich sind und sich hier nichts vormachen lassen und die Sache etwas lockerer angehen, da die Besucher der Seite wohl auch weniger Geschäftsleute, als eher Privatleute sein werden, die einfach etwas Spaß in der Community suchen.
Gut ist es, wenn man schon etwas über die Team-Mitglieder weiß. Vielleicht sind sie ja schon länger Mitglied in Deiner Community und haben auch schon diverse Beiträge geschrieben, die Dir einen Einblick in ihre Persönlichkeit geben konnten. Wenn nicht, dann solltest Du einfach Fragen, was Dich interessiert und danach abwägen, wer für welche Position im Team in Frage kommt.
Es ist vorteilhaft Moderatorenrichtlinien parat zu haben
In diesen Moderatorenrichtlinien sollten allgemeine Erwartungen an einen Moderator drinnen stehen, als auch spezielle Sachen, die Du persönlich für die entsprechende Aufgabe in Deiner Community erwartest. Das erleichtert Dir unter anderem die Wahl und dem Bewerber die Entscheidung, ob er für die Stelle im Team auch wirklich geeignet ist.
Behandle jedes Team-Mitglied, als ob es Teil Deiner Familie wäre
Eine Position im TEAM setzt Vertrauen untereinander voraus. Das bedeutet auch gleichzeitig, dass jeder weiß, wie er den anderen einzuschätzen hat. Man sollte sich untereinander besser kennen lernen. Man sollte wissen, was einer gerne mag und was nicht und bei welchen Sachen jemand wie reagieren würde. Wenn sich die TEAM-Mitglieder untereinander gut verstehen, wirkt sich dieser Zustand auch auf die gesamte Community aus. Es wird allgemein ein viel freundlicher Umgangston herrschen und eventuelle Störenfriede haben kaum eine Chance Unstimmigkeiten in die Gruppe zu bringen.
So erkennt man, ob jemand geeignet ist
Ein Moderatorenjob kann nicht nur ein Hobby sein, sondern auch ein wirklicher Job für jemanden, der sich gerne mit Online-Communities beschäftigt. Vor allem in großen Business-Communities mit viel Kundenaufkommen ist es nicht unangebracht einen Bewerber zu testen. Wenn man sich nicht sicher ist, ob das zukünftige Team-Mitglied das nötige Wissen mitbringt, dann kann man gerne einen kleinen Test oder ein paar Fragen vorbereiten und sehen, wie der Moderatorenanwärter das ganze meistert und wo seine Stärken liegen. Anhand dieser Stärken kann man dann später die Aufgabenvereilung innerhalb des Teams vornehmen. Es wäre auch denkbar, dass man mit dem zukünftigen Team-Mitglied eine Probezeit vereinbart. So eine Probezeit hat den Vorteil, dass man selbst die Fähigkeiten des Moderators kennen lernt und der Moderator sieht, ober mit dem Aufgabenbereich nicht überfordert ist.
Vorsicht, wenn man einen guten Freund zum Team-Mitglied ernennt
Gerade in der Anfangszeit ist mancher Webmaster auf die Hilfe von Freunden angewiesen. Aus diesem Freundschaftsdienst kann oft zu leicht eine Streitigkeit entstehen. Vor allem, wenn der Freund öfters die Handlungsgrenze überschreitet und sich mehr heraus nimmt, als ein normaler Moderator dürfte. Er versucht dann vielleicht seine “Freundschaftskarte” auszuspielen. Da man mit dieser Person ja eigentlich befreundet ist, wird so mancher in einer solchen Situation zurück stecken und nichts unternehmen. Abängig von der jeweiligen Situation kann sich so ein Verhalten oft negativ auf die Community ausüben und im schlimmsten Fall auch auf die Freundschaft. Wenn man einen Freund in sein Team aufnimmt, sollte man ihm von anfang an klar machen, dass an ihn die selben Erwartungen und Forderungen gestellt werden, wie an jedes andere Team-Mitglied auch (ohne Ausnahmen).
Was man beachten sollte, wenn jemand aus dem Team ausscheidet
Nicht selten kommt es aus verschiedenen Gründen zu einem Team-Wechsel. Egal, warum jemand das Team verlässt. Wichtig ist, dass solche Schritte immer allen Mitgliedern rechtzeitig vorher mitgeteilt werden. Zum einen werden die anderen Mitglieder so vor unerwünschten Überraschungen bewahrt (denn durch den Wegfall eines Team-Mitglieds kommt auf die anderen immer etwas mehr Arbeit hinzu) und zum anderen besteht die Möglichkeit nachzufragen, was der Grund des Weggangs ist. Das können persönliche Gründe sein, die man nicht weiter diskutieren braucht, oder Probleme innerhalb des Teams, die man eventuell versuchen kann zu klären, um Missverständnisse wegen des Weggans zu vermeiden. In manchen Fällen kann es allerdings auch einmal zu einem plötzlichen Ausscheiden aus dem Team kommen. Dadurch blieb vielleicht keine Zeit, das übrige Team darauf vorzubereiten. Wenn sich der ausscheidende bisher nichts zu Schulden hat kommen lassen, sollte man ihn in diesem Fall nicht verteufeln oder von anderen Team-Mitgliedern schlecht machen lassen. So eine Situation ist relativ häufig in Unternehmensforen der Fall. Zum Beispiel, wenn gemeinsame Geschäftspartner nicht mehr das selbe Ziel verfolgen. Oft kriegen die übrigen Mitglieder die Unstimmigkeiten der Partner nicht mit und sind dann über den Weggang des einen überrascht. Wenn der bleibende dann auch noch den ausscheidenden Partner versucht anzuprangern, lassen sich die übrigen Team-Mitglieder leicht davon anstecken und verteufeln den Weggang, ohne sich überhaupt für die wirklichen Hintergründe zu interessieren. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass es bei jeder Streitigkeit immer mindestens zwei Seiten zu betrachten gilt. Gerade als Moderator sollte man in so einem Fall kritisch an die Sache heran gehen und sich nicht gleich auf die Seite desjenigen schlagen, der am lautesten Schreit und aus gekränkter Eitelkeit versucht den oder die Scheidenden schlecht zu machen, um von seinem eigenen Fehlverhalten abzulenken. Ein guter Moderator geht in solch einer Situation objektiv an die Sache heran, hinterfragt bei Bedarf die jeweiligen Hintergründe aller Beteiligten, bildet sich eine eigene Meinung, zieht eventuelle Konsequenzen daraus und sollte auf jeden Fall immer über den Dingen stehen, die diese Situation mit sich bringt. Im schlimmsten Fall werden die Streitigkeiten von einem unprofessionellen Team-Mitglied mit dem Hintergedanken an die Öffentlichkeit getragen, das übrige Team und sogar die Mitglieder gegeneinander aufzuwiegeln und dadurch die gesamte Gemeinschaft zu schwächen.
Generell gilt jedoch, dass das Ziel eines jeden Community-Betreibers darin liegen sollte, ein langjähriges, vertrauensvolles und gut harmonierendes Team zusammen zu stellen. Nur dann hat eine wachsende Community die Chance größer zu werden und langjährig im “Geschäft” zu bleiben.