Die Ladezeit einer Webseite trägt enorm zum Besucheraufkommen bei. Je besser die Performance ist (also je schneller eine Seite lädt) desto besser ist der erste Eindruck, den sie beim Anwender hinterlässt. Oft entscheiden nämlich nur wenige Sekunden darüber wer bleibt oder weiter surft. In diesem Artikel stellen wir kurz Google SPDY vor mit dessen Hilfe man die Ladezeit einer Webseite optimiert.

Speed up the web

SPDY (sprich: SPeeDY) ist Teil der Let’s make the web faster Initiative. Es handelt sich um ein experimentelles von Google entwickeltes TCP-basiertes Netzwerkprotokoll welches das HTTP-Protokoll ergänzt. Der im Mai 2015 verabschiedete HTTP/2-Standard fußt in weiten Teilen auf SPDY.

Definition SPDY

SPDY ist ein von Google entwickeltes Protokoll, um die Geschwindigkeit und Effizienz der Bereitstellung von Webinhalten zu erhöhen. SPDY modifiziert zur Performanceoptimierung lediglich Teile des Hypertext Transfer Protocols (HTTP). Ersetzt es jedoch nicht.

So funktioniert SPDY

Wenn ein Benutzer mittels Browser eine Webseite aufruft, wird eine HTTP-Sitzung erstellt, um den Informationsfluss zu steuern. SPDY modifiziert bzw. optimiert bestimmte Daten die bei der Sitzung übertragen werden zum Vorteil des Surfers.

SPDY löst folgende HTTP Probleme

Hier ein paar Probleme, für die SPDY eine Lösung bietet und dadurch für eine Performanceverbesserung zwischen 28 – 64% sorgen kann.

  • HTTP kann nur eine Ressource zur selben Zeit holen was zu Verzögerungen und nicht ausgelasteter Bandbreite führt. SPDY hingegen ermöglicht multiple Downloads gleichzeitig.
  • HTTP fordert den Anwender auf Inhalte von einem Server anzufordern bevor Sie ausgeliefert werden. Mit SPDY initiiert der Client die Anfragen. Er sendet einen Server “Push” wodurch es möglich wird Webinhalte zu laden bevor sie gebraucht werden. Außerdem lassen sich die Requests priorisieren. Dadurch bekommt der Browser früh benötigte Teile einer Webseite schneller als andere.
  • Der HTTP-Header definiert das Verhalten einer HTTP-Transaktion. SPDY sorgt für einen redundanten Header. Es entfernt beispielsweise unnötige Überschriften zur Reduzierung der Bandbreite.
  • Datenkompression ist für HTTP optional. Mittels SPDY wird die gesamte Kommunikation inklusive Header komprimiert.

SPDY serverseitig aktivieren

Für den Apache HTTP Server kann die SPDY-Unterstützung über das Modul mod spdy nachgerüstet werden. Apache verwendet es automatisch, sobald es installiert wurde. Webserver die SPDY einsetzen und Nginx verwenden haben hierfür ein Modul, das nach der Installation vom Administrator einfach aktiviert wird.

SPDY clientseitig einsetzen

Zahlreiche Web-Browser haben eine SPDY-Unterstützung. Wer überprüfen möchte, ob bei seiner Webseite HTTP/2 aktiviert ist, kann das auf der Webseite http2-aktiviert testen. Google Protokoll

Zudem kann man auf der CanIUse Webseite überprüfen welcher Browser das Protokoll unterstützt. Wird es nicht unterstützt wird auch nichts weiter passieren. Die Seiten sind natürlich trotzdem für den Benutzer aufrufbar.

Fazit

Das Verbessern der Website Performance ist nicht nur für die Besucher der Seite wichtig, sondern auch für das Suchmaschinenranking. Laut Google zählt zu einer guten User Experience nämlich auch eine schnell ladende Webseite. Die Websitengeschwindigkeit wird also beispielsweise bei Google als ein Faktor im Rankingalgorithmus angesehen und hat Auswirkung auf die Positionierung der Inhalte in den SERPs.

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