Facebook und Twitter ist in aller Munde. Google+ nutzen ebenfalls schon viele Anwender. Und was ist mit der Hype-Plattform Pinterest aus den USA? Das soziale Netzwerk Pinterest ist nicht nur in Amerika eine beliebte Anlaufstelle wenn es darum geht Bilder von schönen Dingen an ein virtuelles Pinnboard zu heften. Mittlerweile ist die Pinterest-Welle auch schon zu uns nach Deutschland rübergeschwappt. In diesem Artikel erkläre ich was Pinterest ist, warum die Plattform interessant ist und wie und wozu man Pinterest einsetzt.

Pinterest ein virtuelles Board

Pinterest beschreibt sich selbst in seiner Hilfe als virtuelles Pinnboard. Man kann auf der Webseite “alle schönen Dinge”, die man im Web findet in so genannten Boards pinnen (bookmarken). Die Boards legt man in seinem Account an. Worum es in den jeweiligen Boards geht bestimmt jeder selbst. Dabei kann es sich um sein Lieblingshobby, sein Haustier, Rezepte, Bücher, die Vorbereitung einer Feier oder irgendwelche Orte handeln. In jedes dieser Boards legt man dann seine Pins ab. Egal wie viele es auch sind. Am Anfang ist es immer empfehlenswert sich Inspiration bei den schon existierenden Benutzern zu holen. Die Übersicht an Pins direkt auf der Startseite finde ich persönlich übrigends sehr ansprechend gestaltet. Durch diese stark visuelle Präsentation bekommt man richtig Lust überall rein zu klicken und zu stöbern.

Welche Erfolgsfaktoren Pinterest interessant machen

Im folgenden Abschnitt führe ich 3 Faktoren auf, die mir persönlich gleich ins Auge gestochen sind und mein Interesse an Pinterest geweckt haben.

  1. Pinterest ist dass, was Facebook nicht ist. Das folgende Video zeigt sehr schön die Ich-bezogene Facebookwelt: [video:http://youtu.be/Q7s5aSCzuxY] Auf Pinterest teilen wir anderen nicht mit, wo wir uns gerade befinden, welche TV-Show wir uns ansehen oder wie blöd wir einen Kommentar finden. Auf Pinterest zeigen wir was uns gefällt, was uns inspiriert, was wir einfach schön finden. Wir werden nicht mit den “Nichtigkeiten” des Lebens (seines eigenen und das der anderen) konfrontiert und stehen mit niemanden in Wettbewerb möglichst viel Privates in einer Chronik von sich Preis zu geben. Auf Pinterest zählt der Gedanke etwas zu teilen mehr als zu zeigen, wie toll, beliebt oder interessant man ist (zumindest aktuell noch). Eine Tatsache, die andere Social Networks (noch) nicht wirklich geschafft haben.
  2. Pinterest ist eine tolle Inspirationsquelle. Man wird nicht nur mit ansprechenden Fotos konfrontiert, sondern kann beim genaueren Hinsehen (durch einen Klick auf die Fotoquelle) sogar noch was lernen. Zum Beispiel wie man so tolle Spagetti Carbonara macht, die auch so lecker schmecken wie sie auf dem Bild aussahen. Oder was für hübsche Geschenke man ganz einfach selbst machen kann.
  3. Pinterest ist gut für Social Media und SEO Strategien geeignet. Zum einen erhält man von seiner Profilseite und den Pinboard Seiten aus noch direkte Links (ohne NoFollow). Zum anderen bringen interessante Pins mit Mehrwert durchaus auch mehr Traffic auf die eigene Seite. Der folgende Abschnitt liefert ein paar interessante Statistiken zum aktuellen Besucherzulauf von Pinterest.

Statistiken zu Pinterest

Es gibt etliche Online Services, die es erlauben ein paar Zahlen zu einer Domain auszugeben. Anhand der folgenden Grafik sieht man sehr schön wie stark Pinterest in der letzten Zeit an Besucherströmen zugenommen hat. Laut Google AdPlanner ist die durchschnittliche Verweildauer auf der Webseite in Deutschland 13 Minuten und in anderen Regionen 16:40 Minuten.

Quelle: http://siteanalytics.compete.com/pinterest.com/

Alexa Ranking Pinterest.com hat bei Alexa einen hohen Stellenwert und befindet sich unter den 3000 meistbesuchten Domains weltweit. Der Alexa Rank gibt die Popularität einer Seite an. Je niedriger der Wert, desto beliebter die Seite. Der globale Alexa Rank liegt bei 103 und der Wert in den USA bei 19.

Pinterest User Vergleicht man die folgenden beiden Screenshots von Google AdPlanner fällt auf, dass in den USA überwiegend Frauen auf Pinterest aktiv sind. In Deutschland liegt die Plattform aktuell noch in Männerhand.

Pinterest bei Google AdPlanner (DE) Pinterest bei Google AdPlanner (USA)

Aufgrund der Zahlen kann man jetzt aber schon davon ausgehen, dass sich Pinterest auch in Deutschland sehr bald großer Beliebtheit erfreuen wird. Eventuell wird es sogar einen Nachahmer für den deutschen Markt geben.

Firmen auf Pinterest Pinterest ist schon jetzt für Unternehmen interessant um ihre Produkte oder Services zu promoten. Folgende auch in Deutschland bekannte Firmen haben bereits einen Pinterest-Account:

Da Pinterest bereits die nötigen technischen Voraussetzungen liefert seine Produkte ansprechend zu präsentieren, nehme ich an, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch bei uns in Deutschland aufgrund von Pinterest das Shopping-Fieber hochkommt und viele Dinge aufgrund der dortigen Darbietungsform in dem einen oder anderen Einkaufswagen landen werden.

Mehr Traffic durch Pinterest

Ich hoffe der oben aufgeführte Abschnitt konnte ein wenig Überzeugungsarbeit leisten um zu zeigen, dass man mit einem Pinterest-Konto nicht falsch liegen kann, wenn man für seine eigene Webseite mehr Traffic erzeugen möchte. Mashable ist zum Beispiel ein sehr schönes Beispiel hierfür. Es lohnt sich ein paar amerikanische Unternehmen heraus zu picken und zu untersuchen, wie diese Pinterest nutzen.

Hier ein paar Tipps, mit welchen Inhalten man auf Pinteres Besucher anzieht:

  • durch zielgruppenrelevante Infografiken, die man auf der eigenen Seite bereit stellt und auf Pinterest mit anderen teilt
  • hat man keine eigenen Infografiken, dann durch das Teilen von sonstigen Auswertungen und Grafiken die für die gewünschte Zielgruppe relevant sind
  • seinen eigenen Seiteninhalt so gestalten, dass er bessere Möglichkeiten für andere bietet diesen einfach auf Pinterest zu sharen. Pinterest selbst bietet sogenannte Goodies an. Durch die Integration dieser Widgets auf dem Blog oder der Webseite erleichtert man anderen das pinnen von Beiträgen. Wichtig ist dabei aber auch mehr visuelle Elemente zu verwenden. Den Pinterest arbeitet - wie Du sicher schon gemerkt hast - mit Bildern.

Wie man einen Pinterest Account bekommt

Die Plattform gibt es seit etwas 2 Jahren. Es ist jedoch aktuell nur per Einladung möglich einen Pinterest Account zu erstellen. Das Prozedere ist jedoch relativ schmerzfrei. Man klickt auf der Startseite auf den Request an invite Knopf, trägt auf der Folgeseite seine E-Mail ein. Bekommt folgende Meldung

Thanks! We'll send you an invite as soon as we can.
In the meantime, checkout some pins.

und wartet höchstens ein paar Tage, bis man eingeladen wird sich auf der Plattform anzumelden.

Die ersten Schritte

Nach erfolgreicher Anmeldung am System sollte man sich die Mühe machen sein Profil entsprechend auszuarbeiten. Ein paar anderen Mitgliedern zu folgen und schon mal die ersten Boards anlegen, in welchen man dann seine späteren Pins ablegt. Bevor man jedoch mit gezielten Aktionen startet rate ich jedem immer erst ein paar Recherchearbeiten zu erledigen. Was für Boards existieren. Wie werden diese genutzt? Wie nutzen andere Pinterest und was für Pins sind für den Einstieg interessant. Ich empfehle: Lieber Schritt-für-Schritt vorgehen als gleich voll loszulegen.

Fazit

Pinterest ist an sich eine schöne Sache. Ob man es braucht und wie man die Plattform einsetzt ist jedem selbst überlassen. Anregungen hierzu wurden hoffe ich ein paar gegeben. Neben den hier genannten Vorteilen sollte man jedoch noch eines bedenken. Aktuell ist noch nicht ganz klar wie es bei der unerlaubten Veröffentlichung von Fotos mit einem Urheberrechtsverstoß auf Pinterest aussieht und wer dafür haftbar zu machen ist. Es gibt im Internet schon einige Informationen und Diskussionen zu dem Thema die es gilt zu verfolgen. Ein lesenswerter Beitrag der das Ganze gut erklärt ist auf Rechtsanwalt Schwenke (http://rechtsanwalt-schwenke.de/pinterest-und-die-rechtlichen-grenzen-beim-teilen-und-verlinken) zu finden. Auf jeden Fall sollte man nicht gleich wie wild alle möglichen Bilder und Produktfotos pinnen, sondern sich hier erst einmal ein paar Gedanken machen und mögliche Konsequenzen abwägen, mit denen man im abmahnfreudigen Deutschland konfrontiert werden könnte.

Soviel zu meinem ersten Artikel über Pinterest. Es werden in den nächsten Wochen noch weitere folgen in denen ich konkret aufzeige, wie man seinen Pinterest-Account für Suchmaschinen optimiert.

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