Redmine ist ein teamfähiges Open Source Ticketsystem zur Aufgabenverwaltung.

Dessen Einsatz stößt auch in Deutschland auf zunehmendes Interesse und es ist aufgrund der vielfältigen Standardfunktionen auch bei Unternehmen außerhalb der IT-Welt beliebt.

Da die Einsatzmöglichkeiten von Redmine vielfältig sind stellen wir in unregelmäßigen Abständen dessen Anwendungsmöglichkeit für einen bestimmten Bereiche / eine bestimmte Branche kurz vor. Heute geht es darum, ob Redmine als Tool für Produktmanager geeignet ist.

Die Suche nach geeigneten Tools

Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es eine zeitraubende Aufgabe sein kann für einen bestimmten Einsatzzweck das perfekte Werkzeug zu finden. Es wird nicht nur viel recherchiert, sondern vor allem auch bei kommerziellen Anbietern nach einschlägigen Lösungen gesucht. Dabei lassen viele die Möglichkeit außer Acht, dass der Open Source Bereich mittlerweile ebenfalls zahlreiche Anwendungen bereit hält, die einen Blick wert sind. Eine dieser Anwendungen ist unserer Meinung nach die Projektmanagement-Lösung Redmine. Es hat sich über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelt und wird von namenhaften Institutionen oder Unternehmen für unterschiedliche Zwecke eingesetzt.

Die untenstehende Grafik ist von “Google Trends” und zeigt die Entwicklung des Suchvolumens zu Redmine in Deutschland im Verlauf der letzten Jahre.

Welche Anforderungen sollte Redmine erfüllen?

Die Aufgaben im Produktmanagement sind vielfältig. Die wichtigste ist aber wohl die zentrale Koordination der verschiedenen, an der Produktentwicklung beteiligten Bereiche bzw. Abteilungen (Planung, Entwicklung / Herstellung, sowie Marketing / Vertrieb).

Redmine Trends

Die darunterliegenden Aufgabenbereiche sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.

Zentrale Koordinationsstelle

Für die Zentralität spricht folgendes: Redmine läuft (je nach Anforderung) auf einem internen oder extern angemieteten Server im Unternehmen. Die Anwender selbst müssen keine Software auf ihrem Rechner installieren. Der Zugriff erfolgt über den Webbrowser des Benutzers und ist von einem internetfähigen Rechner ausgehend von überall möglich.

Das Rechte- und Rollenmanagement des Systems sorgt für die nötige Sicherheit, welcher Benutzer auf welche Bereiche und Funktionen Lese- und / oder Schreibzugriff hat.

Wikisystem zur Dokumentation

Markt- und Wettbewerbsanalysen, Lasten- und Pflichtenhefte, Konzepte zur Markteinführung, Protokolle, Verwaltung von Business Cases etc. All das und noch viel mehr lässt sich über die integrierte Wikifunktionalität dokumentieren, pflegen, mit anderen Teilen, gemeinsam bearbeiten - was auch immer.

Aufgaben-Management

Eine Kernfunktionalität von Redmine ist das Aufgabenmanagement über die Ticketfunktion. Hier lassen sich umzusetzende Produktanforderungen (Eigenschaften, Fähigkeiten, Merkmale etc.) in Form von Tätigkeiten formulieren und zur Umsetzung an die entsprechenden Mitarbeiter zuordnen. Die Zuordnung von benutzerdefinierten Feldern hilft dabei die Eingabemöglichkeiten entsprechend der eigenen Bedürfnisse zu personalisieren. Priorisierung ist ebenfalls möglich und die Zuordnung zur Roadmap unterstütz Sie bei der Einhaltung von Zeitplänen.

Priorisierung

Da bestimmte Aufgaben eher umgesetzt werden müssen als nicht so essenzielle Tätigkeiten macht es Sinn, wenn das Tool die Möglichkeit der Priorisierung liefert. Diese ist über die Aufgabenverwaltung von Redmine standardmäßig gegeben.

Produkt Roadmap

Da man im Produktmanagement oft Zeiträume festlegt, wann was umzusetzen ist und wann das nächste Release stattfindet, gehört die Roadmap (= Meilensteine) zu einer beliebten Funktion. Mit ihr lässt sich die Umsetzung des Produkts zeitlich besser planen und den Stakeholdern präsentieren.

Backlog

Man kann beliebige Aufgabenstatus anlegen (ToDo, In Progress, Backlog). Dadurch lassen sich Produktvisionen in Form von User-Stories bequem verwalten und als Aufgabentyp Backlog ablegen.

Ideenschmiede

Da gerade im Bereich des Produktmanagements viele Ideen zusammenfließen, sollte die Möglichkeit zur Diskussion gegeben werden. Zwar lassen sich zu einem Ticket Kommentare abgeben und auch die Wiki bietet Kommentarfunktionen. Möchte man jedoch übersichtlicher über geplante Produkte oder Ideen diskutieren, macht es Sinn dies in einem Diskussionsforum zu tun, welches in Redmine standardmäßig integriert ist.

Berichte

Die in Redmine verfügbaren Berichte sind in der Regel projektbezogen und bauen auf Basis der Ticketangaben auf. Zeitbezogene Berichte liefern nur sinnvolle Ergebnisse, wenn darauf geachtet wird, dass die Anwender für jedes Ticket sowohl Zeitschätzungen als auch Buchungen zur benötigten Arbeitszeit an einer Aufgabe abgeben. Ansonsten beziehen sich die Standardberichte beispielsweise auf die verschiedenen Aufgabentypen (Tracker), die vergebenen Prioritäten, die Ticketbearbeiter und -ersteller oder die Roadmap.

Fazit

Wahrscheinlich können mit Redmine allein nicht alle Anforderungen abgedeckt werden. Aber das wird sowieso bei den seltensten Anwendungen der Fall sein. Solange ein Großteil der Aufgaben zentral über Redmine gesteuert werden kann, erscheint es uns hierfür definitiv noch immer als gute Lösung für Produktmanager. Zudem lässt sich die Software über die Standardfunktionalität hinaus anpassen und um zahlreiche Zusatzfunktionen erweitern. Allerdings muss man hier moderat vorgehen, damit das Werkzeug nicht zu komplex und überladen wird.

Generell ist es empfehlenswert mit minimalem Funktionsumfang zu starten und die Möglichkeiten einer Software erst so nach und nach voll auszuschöpfen. So lässt sich ein neues Produkt leichter in bestehende Prozesse integrieren.

Auf unserer Themenseite gibt es weitere Informationen zur Agilen Produktentwicklung.

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