In unserem englischen Blogbeitrag haben wir am Tag der Veröffentlichung ja schon auf die neue Redmine Version hingewiesen. Jetzt sind auch unsere deutschsprachigen Leser an der Reihe etwas mehr über Redmine v5 zu erfahren.
Wir selbst konnten die neuste Version bereits nutzen und ihr könnt euch die Funktionen in unserer Online-Demo ebenfalls anschauen. Zusammen mit unseren Plugins, welche ab der kommenden Version 3.0.6 (Release für Sommer 2022 geplant) für Redmine v5x verfügbar sein werden.
Vor allem unter der Oberfläche hat sich einiges getan: Ab sofort wird die Unterstützung von Ruby-Versionen < v2.5 eingestellt und Ruby v3.x wird unterstützt.
Da die meisten OpenID-Anbieter ihren Dienst eingestellt haben, wurde mit dieser Version auch die OpenID-Unterstützung eingestampft. Was generell schade ist, aber Redmine bietet ja auch andere Login-Methoden an.
Redmine basiert mit der neuen 5er Version auf Rails 6.1. Was wir gut finden, denn die Version unterstützt moderne Technologien viel besser und das wirkt sich auch positiv auf die Performance aus. Wir finden, dass man mit der neuen Version definitiv flüssiger arbeitet als bisher. Der Wechsel auf Rails 6.1 war ebenfalls notwendig, da Sicherheitsupdates nur für neuere Versionen verfügbar sind und dies somit auch wieder sicher gegeben ist.
Mehr dazu hier unter Ruby on Rails 6.1 Release notes
Schlüsselfunktionen, die neu sind mit Redmine Version 5
Neben der Implementierung von Patches und der Behebung von Fehlern wurde auch eine große Anzahl von Funktionen implementiert. Dies sind nur einige Highlights aus den über 70 Verbesserungen in dieser Version.
Zwei-Faktor-Authentifizierung wurde verbessert
Angefangen mit Verbesserungen im Bereich Benutzerkonto / Authentifizierung erlaubt die neue Redmine Version 5 zusätzliche Einstellungen für 2FA (Two Factor Authentication) bei Benutzern mit Administrationsrechten oder bestimmten Benutzergruppen.
Die stark gefragte Funktionalität wurde schon einige Zeit vorher in Redmine implementiert und durch die neue Version weiter ausgebaut.
Neu ist beispielsweise, dass man jetzt sogar in der Benutzerliste sieht, welche Benutzer 2FA aktiviert haben. Dies ist eine kleine, jedoch sehr nützliche Verbesserung, da die API-Authentifizierung nicht durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung abgedeckt ist. Ebenfalls hinzugekommen in dieser Version ist die Möglichkeit festzulegen, dass Benutzer mit aktivierter Zwei-Faktor-Authentifizierung nicht in der Lage sind die API zu nutzen, indem sie sich (wie bisher üblich) mittels Benutzernamen und Passwort authentifizieren. Diese grundlegende Authentifizierungsmethode wird aus Sicherheitsgründen nun deaktiviert.
redmine_mention Plugin ab sofort obsolet
Für Fans des besagten Plugins gibt es Neuigkeiten: Durch die neue Option zur Nutzung von mention (@user) wird diese Funktion nun standardmäßig mit Redmine geliefert. Wer einen Anwender mit der “Mention” Funktion innerhalb eines Textsbereichs (in Tickets) adressiert erreicht damit, dass diesem eine Hinweismail zugeschickt wird.
Durch die neue Funktion wird das Plugin redmine_mention ersetzt und kann deinstalliert werden.
Neu: CommonMark Markdown Textformatierung
Mit dieser Version wird eine neue Textformatierung namens CommonMark Markdown eingeführt (unterstützt von Organisationen wie Gitlab und GitHub) als dritte Formatierungsoption. Dabei handelt es sich um eine stark spezifizierte, hochkompatible Implementierung von Markdown.
Sie ersetzt noch nicht die bestehenden Textformatierungen, was daran liegt, dass diese Formatierung keine Zeilenumbrüche (Breaks) einfügt. Es könnte aber mit der Zeit trotzdem zum Standardformat werden.
Mehr zu dem Thema unter CommonMarker auf GitHub.com.
Benutzerdefinierte Abfrageliste für Standardausgaben festlegen
Du kannst mit Redmine Version 5 nun auch eine benutzerdefinierte Abfrage für die Ticketliste als Standardansicht festlegen. Alles, was Du tun musst ist einfach in den Redmine-Einstellungen (Konfiguration unter) im Abschnitt “Tickets” (/settings?tab=issues) unter “Standardabfrage” eine bereits existierende Abfrage auszuwählen. Die wird dann projektübergreifend als Standard verwendet.
Gleiches gilt für die Projektliste. Auch die lässt sich von einem Anwender mit Administratorrechten voreingestellt festlegen im Bereich: /settings?tab=projects
Als Anwender hat man die Möglichkeit diese Voreinstellung für sich persönlich zu überschreiben, wenn man eine eigene benutzerdefinierte Abfrage bevorzugt. Hierfür muss man die Einstellungen im Benutzerkonto nutzen (/my/account).
Dort steht einem im Abschnitt “Präferenzen” die jeweilige Auswahloption bereit. Die neue Funktion ist für die Ticketliste für drei verschiedene Nutzungslevel konzipiert: projektübergreifend, projektbezogen und benutzerbezogen.
In der Projektkonfiguration findet man die neue Auswahl im Abschnitt Tickets.
Die komplette Liste der Roadmap mit allen umgesetzten Tickets ist einsehbar auf redmine.org. Wir empfehlen den Einsatz von Redmine 5 sobald eine stabilere Version 5.1 verfügbar ist, welche die anfänglichen Kinderkrankheiten beseitigt und ein fehlerfreies Arbeiten ermöglicht. Bis dahin sind auch die meisten Plugins mit der neuen Redmine Version sicher lauffähig. Unsere Plugins unterstützen Redmine 5x ab Plugin v3.0.6. Mit dieser Version wird der Support von Redmine <= v4x eingestellt.
Redmine - Open Source Project Management Software
Redmine ist eine kostenlose, webbasierte Projektmanagementsoftware, die Projektteams aller Art umfangreiche Funktionen bietet. Neben der Benutzer- und Projektverwaltung haben die Nutzer Zugang zu Diskussionsforen, Wikis und Aufgabenmanagement. Redmine ist eine gute Alternative zu kommerziellen Anwendungen. Denn Unternehmen können kostengünstiger skalieren und sind nicht an bestimmte Anbieter oder begrenzte Nutzerlizenzen gebunden. Wer mehr über Redmine erfahren möchte, findet umfangreiche Informationen unter “redmine.org”.