Im August diesen Jahres fand in London die achte europäische IT-Konferenz “DrupalCon 2011” statt. Zwei mal pro Jahr wird diese Großveranstaltung von der Drupal Association und der Drupal Community organisiert. Ziel ist es Drupal-Liebhaber aus aller Herren Länder zusammen zu bringen. Über die Zukunft von Drupal zu diskutieren und Unternehmen, Entwickler oder Designer auf Drupal aufmerksam zu machen.

Anlässlich dieses Events hatte Drupal Gründer, Dries Buytaert, eine Umfrage zum Thema “State of Drupal 2011” initiiert. Mehr als 3000 Drupaler sind seinem Aufruf gefolgt und nahmen daran teil. Die äußerst interessanten Umfrageergebnisse waren Teil seiner Keynote-Präsentation. Auf Basis dieser “State of Drupal 2011” Umfrage fassen wir in diesem Artikel zusammen, warum Drupal bei Unternehmen vermehrt Interesse hervor ruft. Welche bekannten Organisationen und Firmen Drupal bereits als CMS einsetzen. Und woran man den Aufschwung von Drupal bei uns in Europa erkennen kann.

Wer oder was ist Drupal?

Drupal ist ein auf Open-Source basierendes Content Management System (CMS) und Community Framework. Mit Hilfe dieses Systems lassen sich beliebige Inhalte ins Web stellen, bearbeiten und verwalten. Wie auch bei anderen namenhaften Open-Source Systemen existiert rund um Drupal eine große Community. Bestehend aus Anwendern, Entwicklern oder Designern. Die jeweils aktuellen Statistiken zu Drupal findet man auf der Webseite unter drupal.org. Um einen Einblick zu geben wie groß und aktiv die Drupalgemeinschaft ist, hier kurz die Zahlen mit Stand vom 19.09.2011:

Drupal Statistiken zur Community-Aktivität

  • 11,878 Module
  • 1,259 Themes
  • 11,523 Entwickler
  • 667,768 Mitglieder aus 228 Ländern

Drupal Webseiten boomen

Immer mehr große Firmen sind von Drupal überzeugt. Sie verwenden dieses CMS als Basis für ihren Internetauftritt oder Teilen daraus. Zu den namenhaften Unternehmen die Drupal einsetzen gehören z. B.: MTV, „Die Welt“, „Die Zeit“, Sony BMG, Universal Music Group, CN Cartoon Network, Greenpeace, Robbie Williams.com, Britney Spears, data.gov.uk, london.gov.uk, france.fr oder das Weiße Haus.

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Warum ist das so?

Eine Frage der State of Drupal 2011 Umfrage war unter anderem “Describe Drupal in one word.” (“Beschreibe Drupal in einem Wort.”). Die folgenden 5 Begriffe, welche die Teilnehmer als Antwort auf diese Fragen nannten, stechen dabei besonders hervor und zeigen eigentlich schon ganz deutlich, in welchem positiven Licht Drupal innerhalb der Anwender-Community gesehen wird.

Top 5: Drupal in einem Wort Drupal ist:

  • Flexibel (Flexible)
  • Fantastisch (Awesome)
  • Mächtig (Powerful)
  • Komplex (Complex)
  • Community

Top 3: Möglichkeiten von Drupal Auf die Frage, worin Sie Drupals größte Möglichkeit sehen (“What is Drupal’s biggest opportunities?”) zählen die folgenden drei Antworten zu den Top 3 Ergebnissen:

  • 14,4% der Teilnehmer sind der Meinung, dass Drupal andere Legacy Plattformen ersetzt (Replace legacy platforms)
  • 13,6% der Teilnehmer meinen die Möglichkeiten mit Drupal liegen im mobilen Markt (Mobile)
  • 11,8% der Teilnehmer sehen durch den Einsatz von Drupal eine Reduzierung der IT Kosten (IT cost reduction)

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Quelle: “State of Drupal 2011” Umfrageergebnis von Dries Buytaert.

Warum Drupal im Unternehmensbereich vermehrt eingesetzt wird

Aus der Präsentation von Dries geht deutlich hervor, warum Drupal vermehrt auch in größeren Unternehmen zu Einsatz kommt. Vor einigen Jahren noch hatten die meisten Firmen eine Webseite mit der sie sich und ihre Leistungen im Web präsentierten. Abhängig von der Unternehmensgröße wurde die Webseite um verschiedene Bereiche oder Zusatzdienste erweitert. Dazu gehörten neben der klassischen Firmenseite vor allem Diskussionsforen, Produktseiten, Mikroseiten, Wikis, Eventseiten, Blogs etc. Alle diese Zusatzdienste basierten in der Regel auf unterschiedliche Technologien.

Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass man Drupal für viele Webseiten und / oder deren Teilbereichen (nicht für alle) als Standardplattform einsetzen kann. Diese Tatsache spiegelt sich im obigen Umfrageergebnis wieder. Nämlich dass Drupal andere Legacy Plattformen ersetzen kann und es (vielleicht sogar infolge dessen) zu einer Reduzierung der IT-Kosten führt. Die Reduzierung der IT-Kosten ergibt sich zum einen daraus, dass für Open-Source-Software in der Regel keine Lizenzgebühren anfallen. Zudem muss man im Unternehmen nicht mehr unterschiedliche Teams mit dem nötigen Technologie-Know-How aufbauen. Das Team kann sich zukünftig intensiver auf die übrig gebliebenen Technologien konzentrieren, der Knowledge-Transfer und der Verwaltungsaufwand wird dadurch erheblich vereinfacht.

An wen wenden sich Unternehmen, wenn Sie auf Drupal umsteigen wollen?

Anhand Dries Umfrageergebnis zeigt sich, dass Drupal in Europa auf dem Vormarsch ist. Das bedeutet, es gibt eine steigende Anzahl an Agenturen und Freiberuflern, die Erfahrung in der Umsetzung von Drupal Projekten haben. Bei der Umfrage wurden die Teilnehmer unter anderem gebeten eine Einschätzung zu Ihrer Drupalerfahrung abzugeben. Interessant ist vor allem Dingen folgendes:

Wie sich die Spreu vom Weizen trennt

  • Als Drupalanfänger bezeichneten sich die Leute, die weniger als 2 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Drupal aufweisen konnten (281 Umfrageteilnehmer ordneten sich dieser Gruppe zu).
  • Zu den Fortgeschrittenen Drupal Professionals zählten sich Drupaler mit einer Erfahrung zwischen 2 - 3 Jahren (2113 Umfrageteilnehmer ordneten sich dieser Gruppe zu).
  • Als Drupalexperte bezeichneten sich Leute, welche bereits mehr als 4 Jahre aktiv mit Drupal arbeiten (nur 413 Umfrageteilnehmer ordneten sich dieser Gruppe zu).

Die Einschätzung zeigt deutliche Defizite im Bereich der erfahrenen Drupalexperten. Auf die sollte jedoch vor allem bei der Umsetzung von größeren Projekten nicht verzichtet werden. Aus Erfahrung wissen wir, dass es sich letztendlich auszahlt, wenn im Team ein Mitglied mit langjähriger Drupalerfahrung mitwirkt (also jemand aus Gruppe 3). Wird die Umsetzung von einer Agentur im Komplettauftrag durchgeführt, sollte man sich auch hier darum bemühen, dass deren Team um die entsprechende Gruppe an Experten verstärkt wird.

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Quelle: “State of Drupal 2011” Umfrageergebnis von Dries Buytaert. Dass Drupal im professionellen Umfeld immer mehr an Bedeutung gewinnt lässt sich aus Dries Umfrageergebnis ebenfalls ableiten. Haben noch bei der ersten Umfrage im Jahr 2008 lediglich 28% der Teilnehmer angegeben ihren Lebensunterhalt mit Drupal zu verdienen, stieg die Zahl bis 2011 deutlich auf 48% an.

Bei der Entscheidung, ob Drupal auch für Ihr Projekt geeignet ist und in welchem Umfang, helfen wir Ihnen gerne weiter. Abhängig von Ihren individuellen Anforderungen und Vorstellungen beraten wir Sie nicht nur in strategischer Hinsicht. Gerne unterstützen wir Ihr Projekt sowohl bei der technischen Ausarbeitung einer passenden Lösung als auch bei Entscheidungen hinsichtlich der Team-Zusammensetzung. Unser Unternehmens-Team besteht aus Experten mit mehr als 5 Jahren Erfahrung in Drupal.

Alles zu Dries Umfrage

Die einzelnen Fragen zur Umfrage von Dries sind leider nicht mehr online. Die Slides von der Keynote können als PDF auf der Webseite von Dries herunter geladen werden. Die Keynote selbst wurde aufgezeichnet, steht aber nicht mehr bereit.

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