Kanban ist ein System zur Visualisierung und zum Change Management. Es geht darum einen bereits vorhandenen Workflow zu visualisieren und durch die Visualisierung zu verändern (in der Regel zu verbessern). Kanban (bedeutet (Signal)karte auf Japanisch) wurde in den 80er Jahren von Toyota eingeführt und kommt ursprünglich aus der Fertigung / Produktion. In der IT wird Kanban eingesetzt, um einen Überblick bei der Softwareentwicklung zu erhalten. Insbesondere um die Anzahl mehrerer parallel stattfindender Arbeiten zu reduzieren, Probleme zu erkennen und zu verbessern.

Kanban ist nicht Scrum

Kanban ist nicht dafür gedacht Scrum zu ersetzen. Es ist eine Ergänzung zu Scrum. Kanban führt lediglich Visualisierung in ein Projekt ein.

  1. Entwickler und Projektleiter erhalten gleichermaßen einen Überblick zu den aktuell laufenden Projekten.
  2. Kanban führt Effizienz ein.
  3. Kanban liefert mehr Qualität - da nichts mehr ungetestet nach draußen abgeliefert wird.
Kanban Board Beispiel

Vorteile von Kanban

Kanban hat folgende Vorteile:

  • Man hat ein Board mit den ToDo-Aufgaben.
  • Der Projektleiter gib vor, welche Projekte als nächstes gemacht werden sollen (Next).
  • Der Entwickler, der sich über das Ticket macht schiebt das in die entsprechende Spalte (Process), jeder sieht woran gerade gearbeitet wird.
  • Bei Kanban läuft nichts ungetestet ins Board.

Durch Kanban erhält das Team mehr Möglichkeiten. Das Team sieht:

  • was steht an
  • wieviel steht an
  • was ist zu tun
  • was ist erledigt
  • wo muss man etwas aufholen
  • was sind die wirklich wichtigen Issues

Durch diesen Überblick kann man als Projektmanager noch besseren Einfluss darauf nehmen, was die Issues sind, die dringend abgearbeitet werden müssen. Bei Kanban gibt es die sogenannte Fastlane. Dringende Issues, die vor allen anderen Tasks hohe Priorität haben. Der Entwickler sieht endlich was zu tun ist, es bringt Abwechslung und Freude, als auch mehr Effizienz ins Projekt.

Scrum vs. Kanan

Die größten Unterschiede zwischen Scrum und Kanban sind:

Scrum

Bei Scrum wird in der Regel ein einziges großes Projekt abgewickelt. Es arbeitet ein Team an diesem einen Projekt.

Kanban

Bei Kanban gilt es viele Projekte zu organisieren. Es arbeiten oft mehrere Teams daran, welche wechselweise auf diesen Projekten sitzen.

Bei Kanban gibt es die sogenannten Swimlanes, welche bei der Priorisierung der jeweiligen Aufgaben helfen (z. B. die oben erwähnte Fastlane in welche alles hinein kommt, was wichtiger ist als die übrigen Issues). Die Priorisierung lässt sich zum Beispiel mit farblich unterschiedlichen Issue-Zetteln verdeutlichen.

3 wichtige Regeln für das Kanban Board

  • Reihenfolge beachten
  • Quotas definieren
  • Tests sicherstellen
  1. Die Reihenfolge beachten ist eine der wichtigsten Regeln. Beispiel: der Entwickler darf sich kein neues Ticket ziehen, wenn sich ein älteres Issue von ihm noch in der Deploy Spalte befindet und somit noch nicht mit dem Status Done als wirklich abgeschlossen erweist.
  2. Damit das mit der Reihenfolge funktioniert, muss man Quotas definieren, um sogenannte Staus zu vermeiden. Beispiel: in einer Spalte dürfen max. x Tickets hängen. Sammeln sich in einer Spalte mehr Tickets an, ist gemeinsam zu überlegen, woran das liegt und was hier zu tun ist.
  3. Testing - es läuft im Idealfall kein Issue über das Board, welches nicht vorher auch von weiteren Team-Mitgliedern getestet wurde.

Kanban an sich ist sehr einfach. Alles was man dafür braucht ist ein leeres Board und etwas Disziplin das Ganze durchzuziehen. Dadurch kann man sehr schnell Verbesserungen im Workflow erzielen, sieht wo es aktuell ein wenig hakt und kann rechtzeitig eingreifen.

Auf unserer Themenseite gibt es weitere Informationen zur Agilen Produktentwicklung.

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