Wissen ist bekanntlich Macht. Und abhängig von der Unternehmensgröße ist spezifisches Wissen oft nur auf einzelne Personen verteilt. Das Kostbarste was ein Unternehmen hat ist das KnowHow seiner Mitarbeiter.

Auf diesem Wissen und der Erfahrung baut oft die gesamte Produktentwicklung einer Firma auf. Verlässt ein wichtiger Mitarbeiter das Unternehmen aufgrund Krankheit oder Jobwechsel geht dieses Wissen unwiederbringlich und zum Schaden des Projekts und somit der gesamten Firma verloren. Wenn man nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen hat.

Fast jeder zweite Angestellte ist bereit für einen neuen Job

Die Gründe für Mitarbeiter ein Unternehmen zu verlassen sind vielseitig:

  • schlechtes Arbeitsklima oder Mobbing,
  • kein Spaß an der Arbeit,
  • zu hohe Arbeitsbelastung bei schlechter Bezahlung,
  • keine Wertschätzung der Leistungen,
  • Suche nach Abwechslung und neuen Herausforderungen,
  • kürzerer Arbeitsweg,
  • Krankheit oder längere Auszeit uvm.

Laut einer jährlichen Umfrage der Manpower GmbH & Co. KG zum Thema “Jobzufriedenheit” unter 1.015 Bundesbürgern haben im Jahr 2016 etwa 44% der befragten Teilnehmer eine Bereitschaft zum Jobwechsel innerhalb der nächsten 12 Monate angegeben (Quelle: https://www.manpowergroup.de/fileadmin/user_upload/MPG_InfoGraphic_Jobzufriedenheit2016.pdf).

Großteil der Unternehmen hält Wissensmanagement für wichtig - hat aber keine Strategie

Bereist eine 2003 durchgeführte Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) zum Thema “Wissensmanagement im Unternehmen” zeigte, dass ca. 90 Prozent der rund 500 befragten Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung, dass Wissen aus externen Quellen wichtig für den eigenen Innovationsprozess hielten aber nicht wüssten, wie sie den Wissensbedarf in ihrem Betrieb feststellen könnten.

Weniger als 25 Prozent der teilnehmenden Unternehmen hatten eine Strategie zum Wissensmanagement parat. Jedoch waren vor allem kleine bis mittlere Firmen schlecht aufgestellt. Je weniger Mitarbeiter ein Unternehmen hat, desto schlechter sind die Maßnahmen zum erhalten, nutzen und teilen von KnowHow. Vor allem mittelgroße Unternehmen verlieren Kompetenz, wenn ihre Mitarbeiter gehen. Da das Wissen sich oft auf zu wenige Personen verteilt.

Auch eine Jahre später durchgeführte ähnliche Studie der Nordakademie hat ergeben, dass 2008 immer noch weniger als 20% der Befragten das Wissensmanagement in ihrem Unternehmen für sehr gut oder gut halten. Und über 80% waren der Meinung, dass ihr Unternehmen hier noch unzureichend aufgestellt sei (Quelle: https://www.nordakademie.de/fileadmin/downloads/Forschung/Studie_Wissensmanagement.pdf) und dies ein Problem darstellen würde wenn jemand geht.

Wissen ist leicht im Unternehmen zu halten

Die Zeiten haben sich geändert. Es gibt mittlerweile zahlreiche Tools für Projekte und Unternehmen jeder Art, die es einfach machen ihr mühsam erworbenes, kostbares Wissen innerhalb Ihres Unternehmens besser zu verteilen. Sei es mittels Wissensdatenbank in Form einer Unternehmenswiki, zentralen Datenbanken zur Verwaltung von Projektdaten oder anderen Objekten als auch teamfähige Kennwortverwaltungen. Und im Anbetracht der Tatsache, dass fast jeder zweite Angestellt bereit zu einem Jobwechsel ist sollte man immer auf den Ernstfall vorbereitet sein. Scheidende Mitarbeiter nehmen nicht nur ihr Fachwissen mit. Oft gehen auch wichtige, sensible Kunden- oder Projektdaten dadurch verloren. Etwa wenn ein privates Gerät des Mitarbeiters auch betrieblich genutzt wurde. Die dort gespeicherten Daten werden in den seltensten Fällen an die Firma übergeben. Auch ein Verlust von Zugängen und Passwörtern schaden einem Unternehmen.

Mitarbeiter sollten dazu angehalten werden ihr Wissen für alle zugänglich zu dokumentieren. Auch projektrelevantes KnowHow und Dokumentation sollte zentral abgelegt und somit für alle zu jederzeit greifbar sein. Interne Schulungsmaßnahmen in Form kleiner In-House Workshops sind ebenfalls eine gute Möglichkeit seine Kollegen über bestimmte Bereiche gezielt zu informieren und seine Kenntnisse zu verteilen. Wichtig ist nicht nur einen Maßnahmenplan aufzustellen, sondern den auch regelmäßig zu überprüfen. Und seine Mitarbeiter entsprechend zu motivieren ihr Wissen auch gern mit anderen zu teilen. Denn, wie wir zu Beginn schon gesagt hatten: “Wissen ist Macht.” Und verlässt ein Mitarbeiter mit seinem Wissen ein Unternehmen geht auch immer ein klein wenig Macht verloren. Und das schwächt unnötigerweise die Innovation und Leistung einer Firma gegenüber seinen Mitbewerbern. Das muss heutzutage nicht mehr so sein.

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